Krippenspiel

400 Leute beim Krippenspiel mit Engeln, Regisseur & Pastor

Krippenspiel mit Engeln, Regisseur & Pastor  
Rund 400 Besucher auf dem Marktplatz

Maria sitzt mitten auf dem Waiblinger Marktplatz und kann es kaum glauben: Sie ist schwanger! Sie, die Unverheiratete, Verlobte. Plötzlich taucht ein Engel auf und verkündet Unglaubliches: Das Kind soll keinen menschlichen Vater haben. Maria versteht nun gar nichts mehr. Aber das ist erst der Anfang…

Wir sind schon mittendrin beim Krippenspiel an Heiligabend. Mittendrin auf dem rappelvollen Marktplatz mit rund 400 lauschenden Besuchern. Gerade noch war die lautstarke Musik vom Restaurant nebenan zu hören, Feiernde stehen mit Glas in der Hand im Freien, da richtet sich der Blick auf Maria und Josef im Scheinwerferlicht - welch ein Kontrast.

Wir haben ein Krippenspiel geschrieben, mit Kindern und Jugendlichen die Texte einstudiert und fleißig Requisiten gebastelt. Und so steht der neunjährige Benjamin als Soldat im Jutesack auf einem Podest und verkündet dem Volk die Botschaft der Volkszählung. Und damit verbunden auch die Reise zum Geburtsort. Die schwangere Maria hat Angst vor der langen Reise.  

Da meldet sich ein Kind aus dem Publikum: „Warum Angst? Ich fahre gerne Auto!“ Schnell greift der Regisseur ins Geschehen ein und ruft Pastor Björn auf die Bühne, der die damalige Situation wieder einordnet. Und weiter geht’s im Dialog, ergänzt durch gemeinsam gesungene Weihnachtslieder.  

Viele verschiedene Darsteller, ein Posaunenchor, drei weißgekleidete Engel und die erlebbare Freude am geborenen Jesus machen den Gottesdienst zum kurzweiligen Erlebnis für Groß und Klein. Vielleicht ist es aber auch die individuelle Gestaltung des Geschehens ohne bekannte Abläufe, die manchen Vorbeilaufenden zum Bleiben animiert hat.

„Euch ist heute der Retter geboren!“, verkündet der Engel - während die Hirten vom grellen Licht geblendet werden. Die Herrschaft der Römer scheint ein Ende zu haben. „Er ist Gottes Sohn, der gekommen ist, um uns Menschen zu retten“, berichtet der Erzähler. Und da sind wir wieder mitten in der Weihnachtsbotschaft, mitten in Waiblingen.

Irgendwie waren wir dann doch von der großen Besucherzahl überrascht. Die rund 200 aufgestellten Stühle waren im Nu besetzt - und blieben trocken. Pünktlich zum Beginn hörte der Regen auf. Und mancher Besucher fragte erwartungsvoll, „gibt es nächstes Jahr auch wieder so ein Krippenspiel?“.