Krippenspiel
Was der Osterhase mit Weihnachten zu tun hat
Jugend textet Krippenspiel aus der Sicht des Wirt
Am Schluss kommt überraschend ein verkleideter Osterhase auf die Bühne und verwirrt die Moderatorin. Es ist Heilig Abend, der Gottesdienst auf dem Waiblinger Marktplatz mit rund 400 Gästen geht gerade zu Ende.
Vorausgegangen war ein von der Gemeindejugend selbst geschriebenes Krippenspiel. Wir haben wie im Vorjahr wieder eine Bühne vor der Fachwerkhauskulisse und dem Christbaum aufgebaut. Gerade noch war laute Musik von den umliegenden Bars zu hören, da laufen schon Maria und Josef mitten über den Marktplatz.
Der Wirt vom „süßen Esel“ lässt die eine Unterkunft suchende junge Mutter und den Zimmermann auflaufen, „in zwei Wochen hätte ich was frei“. Mitten aus dem Publikum heraus erzählt er dann die Ereignisse rund um die Geburt des kleinen Kindes in der Krippe - aus seiner Sicht. Er berichtet, was ihm der Briefträger erzählt hat: Engel hätten Hirten vom jüngst geborenen Christuskind erzählt. Sie hatten sich gleich auf den Weg zum Stall gemacht.
Nachdem der Chor auf der Bühne das nächste Lied anstimmt hat, tauchen schon drei Weise aus dem Morgenland auf und überreichen Maria und Josef Weihrauch, Gold und Myrrhe. Aufgeregt berichten sie, ein Stern habe ihnen den Weg gezeigt. Bei so viel ungewöhnlichen Ereignissen bekommt der Wirt ein schlechtes Gewissen. Schuldbewusst geht er auf Pastor Björn zu. „Wenn ich das geahnt hätte, dann hätte ich doch Platz gemacht.“
Der Pastor lenkt souverän das Gespräch „auf die viel längere Geschichte dahinter“. Er erzählt von der Geburt Jesu, dem Sohn Gottes, der Mensch geworden ist. Deshalb feiern wir Weihnachten. Er weiß, wie es hier auf der Erde zugeht und will, dass Menschen ihn annehmen - als Retter der Welt. „O du fröhliche“ schallt es aus vielen Kehlen über den Marktplatz - begleitet vom Posaunenchor.
Der Rest der Geschichte ist bekannt: Aus dem kleinen Jesuskind wurde ein Mensch, den die Menschen abgelehnt haben und ihn letztendlich am Kreuz sterben ließen. Er starb für die Schuld der Menschen und wurde drei Tage später wieder auferweckt. Deshalb feiern wir Ostern. Jedes Jahr aufs Neue. Deshalb auch der Osterhase auf der Bühne. Verbunden mit einer Einladung zu unserem Gottesdienst am Ostersonntag.
Für all die ehrenamtlichen Helfer ist der Einsatz noch nicht zu Ende. Erst muss die Bühne abgebaut, alle Utensilien verstaut und die 200 Stühle eingesammelt werden. Danach ist auch für sie „stille Nacht, heilige Nacht“.